Kleine und mittelgroße Hunde leiden häufiger unter chronischen, degenerativen Veränderungen der Herzklappen.
(aus: So wird Ihr Hund gesund von Dr. H. Puttner & E. Rohrer, 1999)
Bitte beachten: Nicht alle Symptome treten gemeinsam und in Einem wie unten genannt auf.

Anzeichen (Symptome) einer angeborenen oder erworbenen Herzerkrankung:
Manchmal sind es nur wenige, kleine Anzeichen über einen unbestimmten Zeitraum, die man als Mensch schnell und leicht fehl bzw. ab fortgeschrittenem Alter des Hundes irrtümlich als normalen Alterungsprozess deutet.
Jede hier (un)genannte Verhaltensweise bzw. Veränderung am Hund und/oder seinem Körper sollte ein sofortiges Alarmzeichen sein, den Tierarzt aufzusuchen! Entweder steckt eine Herzerkrankung oder eine Herzrhythmusstörung dahinter, „normal“ ist es auf keinen Fall!
Dein Hund…
- hat keine Ausdauer / Leistungsfähigkeit mehr beim Gassi, Spielen, Toben, bei Sport, Ausbildung oder ‚Job‘,
- hat keine Lust / ist nur schwer davon zu überzeugen, sich zu bewegen,
- wird schnell müde, ‚trottelt‘ beim Gassi mehr vor sich hin, statt wie bisher locker-federnd zu gehen,
- ruht sich allgemein öfters aus, legt sich ab oder setzt sich hin (scheint „bockig“ oder „stur“ zu sein),
- nimmt sich von selbst zurück, wird allgemein ruhiger (scheint „brav“ oder „alt“ zu werden),
- springt nicht mehr an jedem hoch, stellt sich kaum noch auf die Hinterbeine,
- wirkt im Umgang mit Artgenossen plötzlich unsicher / ängstlich / zurück haltend (etwaigen ‚Angriffen‘ kann nicht mehr mit gewohnter Kraft und Stärke pariert werden),
- hustet immer wieder trocken und rau, macht dabei zum Schluss hin eine Kopfbewegung, als würde er etwas ausspuken wollen, ohne, dass was kommt,
- lässt die Zunge schneller als bisher raus hängen (besonders auffällig an nicht sonderlich warmen oder heißen Tagen),
- hat bereits nach wenig Anstrengung, Spiel- oder Freudentaumel eine schwere, keuchende Atmung,
- wirkt allgemein schwach und unmotiviert (könnte mit „Trotz“ oder „hat halt gerade keine Lust dazu“ fehl interpretiert werden),
- mag kaum, weniger oder gar nicht mehr fressen (könnte als „Futterspinnerei“ fehl gedeutet werden),
- hat unabhängig von der voran gegangenen Bewegungsintensität, immer wieder eine hell- bis dunkelblaue Zunge und blutarme Schleimhäute (der Mensch stellt seine eigene Optik in Frage und belässt es dabei => wertvolle Zeit geht verloren!)
- bricht ohne ersichtlichen Grund zusammen, ist kurze Zeit bewusstlos, erholt sich wieder,
- hat einen dicken Bauch, ohne dass er viel frisst („Wasserbauch“),
- hat dickere Beine als bisher („Wasser“ in den Beinen),
- wandert vor allem Nachts ruhelos rum, findet keinen richtigen Schlaf,
- hält den Brustkorb am Boden, den Kopf nach oben und atmet „komisch“.
Wie ich am 23.08.10 von Herrn Rieker des Kleintierzentrums in Ravensburg erfahren durfte, erkennt man etwaige Herzprobleme an einem sich progressiv verschlechternden (stufenweise stärker werdend), trockenen Husten. Bleibt die Härte des Hustens immer gleich, sollte auch die Lunge untersucht werden, ob sich (gerade bei Mäusen oder Nacktschnecken fressenden Hunden) ggf Parasiten in der Lunge eingenistet haben.
Allerhöchste Eisenbahn zum Tierarzt ist geboten, wenn Dein Hund…
- allein im Liegen schwer atmet,
- Blut erbricht,
- hustet und dabei rötlichen Schleim ausspukt,
- hustet trotz Atemnot,
- eine dunkelblau gefärbte Zunge bzw. blasse Schleimhäute hat,
- öfter / in kürzeren Abständen und länger „als bisher“ umfällt und bewusstlos bleibt,
- sich überhaupt und gar nicht mehr bewegen möchte, lethargisch wirkt,
- nach Hochheben durch den Menschen, auf die Beine gestellt, zusammenbricht.
ACHTUNG!! Bevor man wie wir einer Herz-Fehldiagnose zum Opfer fällt, gilt es im Vorfeld (im Optimalfall per CT) abzuklären, ob der Hund ggf. „nur“ an einer Kehlkopfquetschung / -lähmung, an den Gelenken (Arthrose), an der Wirbelsäule (Bandscheibenvorfall, Nervenwurzel-entzündung etc.) erkrankt ist, ein Lungenödem oder tatsächlich Herzprobleme hat.