… möglichst stressfrei für Alle aneinander gewöhnen.
Wie man Hund und Katze „richtig“ aneinander gewöhnt, dafür gibt es kein Patentrezept, allerdings ein paar (selbst erkannte) Grundregeln:
Das Kennen lernen und Zusammenleben wird umso entspannter verlaufen, …
– je ruhiger sich der Mensch selbst verhält und aus der bevorstehenden Veränderung keinen Staatsakt macht;
– wenn man sich einige Zeit Vorlauf einräumt, und die Tiere erst mal gegenseitig per Geruch „vorstellt“;
– wenn man sich im Vorfeld gut informiert und auf mögliche Eventualitäten vorbereitet;
– sich mindestens am Tag der Zusammenführung alle Zeit der Welt nimmt und sich von Nichts und Niemanden ablenken bzw. stören lässt.
Je nach Katzen- oder Hundecharaktere kann es notwendig sein, bereits im Vorfeld bspw. eine begleitende Bach-Blüten-Therapie durchzuführen, um die Seelenzustände der Tiere im Gleichgewicht zu halten bzw. sie zügig wieder dahin zu bringen.
Man sollte keines der Tiere – weder die Katze, noch den Hund – dazu zwingen, den Kontakt zum Anderen aufzunehmen, sondern sie den Zeitpunkt frei entscheiden lassen.Bspw. dadurch, dass man die Katze auf dem Arm zum Hund trägt oder den Hund an der Leine zur Katze führt.
Wer sich hierfür die Zeit nicht nehmen kann (Arbeit, Termine, familiäre Verpflichtungen etc), sollte von einer Gemischt-Pfoten-Haltung Abstand nehmen.
Es kann auch sein, dass einfach die Chemie zwischen den Tieren nicht stimmt und sie sich auch nie einpendeln wird. In diesem Fall wäre es zu überlegen, ob der neue Familienzuwachs wirklich richtig und passend gewählt ist.
Katzen- und Hundesprache sind nicht so verschieden, wie es oft und gern behauptet wird.
Eine Katze ist nicht automatisch angespannt und in aggressiver Stimmung, wenn sie mit dem Schwanz wedelt – ein Hund nicht zwingend freudig erregt. Man muss immer und ganz genau das Gesamtpaket Tier beobachten.
Sofern keine echte Notsituation vorliegt, sollte die Anschaffung eines Zweittieres nach Möglichkeit keine ad hoc-Aktion, sondern wohl überlegt und durchdacht sein.
Nur weil der Mensch sich einbildet, er möchte zu seiner Katze jetzt einen Hund haben oder umgekehrt („bei anderen funktioniert das ja auch“), gibt es noch lange keine Garantie, dass es auch klappt.
Wir Menschen haben das Glück, frei entscheiden zu können, ob und mit wem wir wann, wo und wie lange zusammen sein möchten – ein Tier hat diese Möglichkeit in der Regel nicht.
Es gibt auch keine Richtlinie, nach wie vielen Tagen oder Wochen, das harmonische Miteinander der Tiere erreicht sein „muss“ – das ist einzig und allein davon abhängig, wie sich der Mensch bei der Zusammenführung und die Zeit danach anstellt.
Mache ich als Mensch ein Riesenfass auf und benehme mich wie eine Übermutter, muss ich damit rechnen, dass ich dadurch meine Tiere verunsichere, wodurch Ängstlichkeiten sowie Unsicherheiten entstehen, die in Verbindung mit der jeweiligen Situation sowie dem Gegenüber gebracht werden – Dauerstress pur für alle Beteiligten.
Benehme ich mich dagegen so, als wäre es noch nie anders gewesen, dass Hund und Katze bei mir leben, strahle ich Ruhe, Gelassenheit und Sicherheit aus, die sich auf meine Tiere überträgt.
Lass mich mal an die Tasten, Frauchen! … Ich, Gino, erzähle euch mal, wie das bei uns war:
Ich hatte mein (zukünftiges) Frauchen erst mal nur während ihrer Anwesenheit bei mir in der Hundehilfe. Als klar war, dass wir jetzt zusammen sind, gab sie sich besonders viel mit mir ab, wodurch sich mein Geruch auf ihre gesamte Kleidung übertrug.
Bei ihr zuhause, durften die Katzen dann ausgiebig schnüffeln, was sie alles interessantes zum Lesen mitgebracht hat – das konnte unter Umständen bis zu einer halben Stunde und länger dauern. Irgendwann nahm Frauchen mich dann mit und stellte uns Felle vor vollendete Tatsachen. Das war für alle Seiten mit Spannung und etwas Schreck verbunden, doch sie blieb ganz ruhig und gelassen, beobachtete uns einfach nur. Hin und wieder sprach sie einen von uns an und lobte uns.
Nachdem sich der erste Schock gelegt hatte, gab es Futter für uns – aus ihren Händen. Frauchen verhielt sich so, als wäre es schon immer so gewesen. Es gab in den ersten Tagen zumindest keinen nennenswerten Stress oder Streit unter uns Felle.
Besonders schnell freundete ich mich mit Lisa, unserer Jüngsten an; danach mit Pascha, unserem Senior. Mit Teddy, dem Zweitjüngsten, fand ich keinen besonderen Draht, das war allerdings kein Problem, wir akzeptierten jeweils die Existenz des Anderen, weil wir den gleichen Menschen hatten (und liebten). Mit Filou, dem Zweitältesten, sah es schon etwas anders aus: er machte mir das Leben nach ca. 2 Wochen schwer, indem er mich ständig anfauchte, wenn wir uns trafen oder er an mir vorbei ging – so als ob er mir sagen wollte: Verschwinde, das ist mein Revier! Dich Flohtransporter will hier keiner haben!
Dieses Verhalten verschwand nach unserem Umzug, da die neue Wohnung für uns Alle neues Revier ohne alte Besitzansprüche war. Leider hatten Frauchen und ich dann einen schlimmen Streit, woraufhin ich auszog und zur Hundehilfe zurück kam – für 2 Wochen… Länger hielt es Frauchen ohne mich, auf dem hundeoptimalen Hinterland nicht aus. Nach meiner Rückkehr ging der Stress mit Filou von vorne los, was von Frauchen mit Bach-Blüten für ihn in den Griff zu kriegen war. Wir wurden zwar nie Freunde, doch zumindest ließ er mich zukünftig in Ruhe und fand sich damit ab, dass es mich auch gab.

Wir lebten ca. 2 Jahre zusammen. Aus beruflichen und somit existenziellen Gründen musste Frauchen unsere Katzen leider in neue Zuhause geben. Da dies nicht von jetzt auf gleich passierte, konnte ich mich im Lauf der Zeit darauf einstellen, irgendwann allein mit Frauchen zu sein – vor allem meine Lisa und meinen Pascha nicht mehr zu haben.
Das war gar nicht leicht, aber Frauchen wusste das gekonnt zu managen: Pascha begleitete ich in sein neues Zuhause im Saarland, seine Box stand während der Fahrt bei mir hinten und von Lisa konnte ich mich zuhause verabschieden, sie ging (zusammen mit Filou) zu meinem „Onkel“.