Arten

Mit Sicherheit sind die Ähnlichkeiten im Sozialverhalten von prähistorischen Menschen und Wölfen für das enge Band verantwortlich, das sich in Urzeiten zwischen ihnen entwickelt hat. (aus: Dogwatching von Desmond Morris)


Es gibt zwei Arten von Herzerkrankung bei Hunden: die Angeborene (Angezüchtete) und die Erworbene.

Am Häufigsten spricht man in Bezug auf Herzkrankheiten von Herzschwäche (fachl.: Herzinsuffizienz).
Jede Herzerkrankung verläuft schleichend und braucht eine Menge Beobachtungsgabe des Halters, diese so frühzeitig wie möglich zu erkennen. Im Anfangsstadium ist eine Herzschwäche beim Hund für den Halter nicht auffällig, geschweige denn eindeutig erkennbar.

Klappeninsuffizienzen können auch eine sog. Jet-Funktion haben, das bedeutet: Während intakte Klappen den Blutfluss für den Bruchteil einer Sekunde stoppen, fließt bei angeschlagenen Klappen das Blut in gleich bleibender Menge und mit konstanter Geschwindigkeit durch ein verhältnismäßig winziges Loch, wodurch es im Herz zum „Knall“ kommt. – Dieses Prinzip ist mit dem Zündvorgang (Kraftstoffverdichtung) eines Benzinmotors vergleichbar.

Rückflussgeschwindigkeiten sind erst in einem Bereich von 0,5m/Sek. – 1m/Sek. messbar und gelten fachlich als im Toleranzbereich; dies bezeichnen kompetente Kardiologen als „Rauschen“ und ist weder bedenklich, noch bedrohlich.

Man sollte jedoch keine „plötzliche, unerklärliche“ Veränderung des Hundes auf die leichte Schulter nehmen und „erst mal abwarten wollen“, sondern lieber einmal zuviel abklären lassen, bevor hinterher „das Gejammer“ groß ist.

Medizinische Möglichkeiten und Schritte, einer Herzerkrankung auf die Spur zu kommen sind neben der normalen Untersuchung wie Abhören: Röntgen und Ultraschall mit EKG, ggf. auch ein Bluttest, ob weitere Organe „defekt“ sind.

Zu den angeborenen Herzerkrankungen gehören:

  • Verengung der Hauptschlagader (fachl.: Aortenstenose)
  • Verengung der Lungenarterie (fachl.: Pulmonalstenose)
  • Kammerwanddefekt (Loch in der Herzscheidewand, fachl.: Ventrikelseptumdefekt)
  • Herzklappenfehlbildung

Angeborene Erkrankungen sind im Vergleich zu den Erworbenen eher selten, erblich bedingt und können operativ behandelt werden.

Quelle: tierklinik.de © – Das Tiermedizin Informationsportal

Erworbenen Herzerkrankungen sind:

  • Herzklappenveränderung (meist sind hiervon kleine und mittelgroße Hunde betroffen)
  • Herzmuskelschaden (meist sind hiervon große und Riesen-Hunde betroffen)
  • „Sportlerherz“ (Herzvergrößerung durch sehr viel Konditionstraining und Sport über einen langen Zeitraum – bspw.: regelmäßiges, langes Radfahren.
  • Herzwurmbefall (Reisekrankheit, Übertragung durch Mückenstich)
  • Macro Reentrant Tachykardie**

Außer dem Herzwurmbefall, sind erworbene Herzschwächen weder heilbar noch operabel und der Hund benötigt (irgendwann) lebenslang Medikamente.

** Eine sehr seltene, noch kaum erforschte und daher schwer erkennbare Herzerkrankung: Aufgrund einer Störung der Reizleitung, wird der Herzschlag nicht reguliert und der Puls fängt bei jeder Bewegung an zu rasen – dadurch wird das Herz angegriffen.

Die Behandlungsmöglichkeit besteht zwar mit Tabletten, da diese Erkrankung allerdings weitgehenst unbekannt ist und demnach nicht zwingend diagnostiziert wird, verläuft sie meist tödlich und lässt viele Fragen offen.

Ursachen von erworbenen Erkrankungen können sein:

  • Bakterien- oder Virusinfektion (u.a. auch durch Mückenstiche!)
  • schlechte, faulende Zähne (Bakterien => Ausscheidung von Giften => Blutkreislauf => Herz)
  • Übergewicht, Fettsucht durch falsche Ernährung (schädigt nicht nur Organe, sondern auch die Gelenke!)
  • massiv mangelnde Bewegung aufgrund menschlicher Faulheit und Bequemlichkeit
  • übertrieben lange Bewegungsdauer, um den Hund „auszupowern“ / „tot zu kriegen“ (sog. Sportlerherz)

Erworbene Erkrankungen durch Bakterien- oder Virusinfektionen sowie durch schlechten Zahnzustand, treten besonders häufig bei Hunden auf, die aus dem Ausland importiert („gerettet“) werden und solchen, die ihre Menschen ohne ausreichenden Schutz vor Reisekrankheiten in entsprechende Gebiete begleiten. – Deshalb vor einer Reise bitte immer Rücksprache mit dem Tierarzt halten, ob und welche Vorsorgemaßnahmen zu beachten sind!

Wer in Bayern und Baden-Württemberg (hier vorrangig in den Regionen Hegau, Bodensee, Schwarzwald-Baar und der angrenzenden Schweiz) lebt, möchte ich an dieser Stelle äußerst nahe legen, sich auf nichts Anderes einzulassen, als einen Termin in einer Tierklinik bzw. einem Kleintierzentrum zu vereinbaren, wo mit modernen Geräten und aktuellstem Wissen gearbeitet wird – hierfür stehen euch folgende Ansprechpartner zur Verfügung:

Deutschland:
Kleintierzentrum Dr. Riegger Villingen
Tierkardiologie der LMU München

Schweiz:
Tierspital Bern
Tierspital Zürich

!! Finger weg von normalen Kleintierpraxen, deren Inhaber über keine explizite Spezialausbildung verfügen, ggf. eine Untersuchung per Ultraschall für „nicht notwendig“ befinden und / oder Kardiolog(inn)en mit mobiler Ausrüstung !!

>> Symptome