Haltersorgen

Der Hund ist ein soziales Wesen. Seine Lernfähigkeit erleichtert ihm die Integration in die Gemeinschaft. Basis für eine harmonische Kommunikation ist dabei die Kenntnis seiner Grundverhaltensweisen. (aus: Mein Hund macht was er will von Gerd Ludwig)


Was darf mein Hund noch, nachdem eine Herzerkrankung fest gestellt wurde?

Je nach Schwere und Stadium der Erkrankung, kann der Hund entweder wie bisher am Familienleben teilnehmen (eine gewisse Portion Rücksichtsnahme versteht sich von selbst) oder muss auf das Äußerste geschont werden.

Nur weil er nun nicht mehr so „funktioniert“ wie gewohnt oder aufgrund seiner Erkrankung mehr, respektive andere Aufmerksamkeit benötigt als bisher und sofern mit den richtigen Medikamenten eine ehrlich vertretbare Lebensqualität (für Tier & Mensch!) erreicht werden kann, sollte eine Weggabe oder gar Einschläferung des Hundes, in einem aufrichtigen Hunde- und Tierfreundhaushalt niemals zur Debatte stehen!

Mit einer Abgabe aus Bequemlichkeit oder Unsicherheit, schadet man einzig und allein dem Hund, der dann genau das über sich ergehen lassen muss, was er durch das bisherige Vertuschen seiner Krankheit vermeiden wollte: abgeschoben werden, nicht mehr dienlich zu sein, aus seinem Rudel verstoßen zu werden und somit seinen gesamten Lebensinhalt zu verlieren.

Ein Hund würde uns niemals bei der erstbesten Möglichkeit ausmustern und verlassen, indem er einfach abhaut um sich ein neues Zuhause zu suchen, wenn sein Mensch aufgrund von Unfall oder Krankheit nicht mehr ganz so rund läuft, wie er es gewohnt ist.

Die Notwendigkeit bzw. Rechtfertigung der Einschläferung liegt einzig und allein im Ermessen des Tierarztes und man kann nur hoffen, dass diese Macht nicht missbraucht oder aus Gefälligkeit dem geplagten Hundehalter ggü. nachgegeben wird.

Ob, in welchem Umfang und was ein Hund allerdings (mit)machen darf und wie wir Menschen unseren zukünftigen Tagesablauf ändern müssen, sollte mit dem behandelnden Tierarzt genau besprochen und eingehalten werden.

Ein wichtiger Aspekt, seinem Hund weiterhin Lebensqualität zu geben und seine Lebensdauer zu sichern, ist die konsequent zuverlässige, regelmäßige und korrekte Gabe seiner Medikamente!

Auch hierfür ist das Gespräch mit dem Tierarzt und sich nach dessen Erklärungen zu richten von absoluter Wichtigkeit.

Etwas, das ggf noch bedacht, überlegt und geändert werden sollte: Trug der Hund bislang immer nur ein Halsband, wäre es spätestens jetzt an der Zeit, ihm ein Brustgeschirr umzulegen – somit ist die Gefahr gebannt, dass wenn der Hund in die Leine geht, er sich die Atemwege nicht noch zusätzlich blockiert bzw. abschneidet.

>> Fassung bewahren